Interview mit Jennifer Jaritz: Spring reiten, Sponsor-Sprünge und die Ruhe auf deinem Pferd
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Hallo hallo und herzlich willkommen zum ersten Interview bei uns im Blog. Hier lernt ihr mehr über Springreiten, Aluminium Hindernisse und Training für euer Pferd.
Wir freuen uns riesig, dass wir euch hier einen sehr besonderen Interviewgast vorstellen dürfen. Es war uns ein besonderes Vergnügen dieses Gespräch mit der erfolgreichen und super netten Jennifer Jaritz zu führen und euch mehr Einblicke in die Welt des Spitzensports im Springreiten geben zu können.
Source: Jennifer Jaritz
Zusammen mit Jennifer haben wir extrem interessante Themen wie ihren Werdegang, Angst oder Nervosität beim Turnier, Werbehindernisse und Sponsoring oder den Einfluss vom Publikum besprochen.
1. Jennifer und ihre Erfahrungen im Reitsport
ReiterWelt: Erzähl uns einfach mal kurz wer du bist und was du so machst.
Jennifer Jaritz: Okay, mein Name ist Jennifer. Ich bin 23 Jahre alt. Ich betreibe den Reitsport seit etwa 15 Jahren, und intensiv seitdem ich vor sieben Jahren meinen Schulabschluss gemacht habe. Und im höheren Sport bin ich seit ungefähr zwei Jahren aktiv.
R: Gibt es ein optimales Alter, um mit dem Springen oder Reiten im Allgemeinen anzufangen?
Ich glaube, es hängt stark von der Unterstützung durch das Elternhaus ab. Natürlich ist es für den Körper nicht gut, zu früh damit anzufangen. Ich denke, zwischen acht und zehn Jahren ist ein gutes Alter, um zu beginnen. Obwohl ich schon mit vier oder fünf Jahren auf einem Pferd gesessen habe, war das kein richtiges Reiten, eher Ponyführen. Es ging darum, Kontakt mit den Pferden aufzunehmen und die Angst davor zu verlieren.
R: Wie bist du eigentlich zum Pferdesport gekommen?
Durch meine Mutter. Sie wollte immer ein eigenes Pferd haben, hatte damals aber nicht die Möglichkeit dazu. Als ich dann sagte, dass ich gerne mit dem Reitsport beginnen möchte, hat sie sich natürlich sehr gefreut und mich sofort unterstützt. Mein Vater hatte vorher noch nichts mit Pferden zu tun, aber wir konnten ihn sehr schnell begeistern und er ist enthusiastisch eingestiegen.
R: In welchem Alter hast du mit Turnieren begonnen?
Das ist schon eine Weile her. Bevor ich 15 war habe ich auch schon ein bisschen hineingeschnuppert, aber mit 15 oder 16 Jahren habe ich dann auch an internationalen Wettkämpfen teilgenommen.
Source: Jennifer Jaritz
R: Ist das auch das Alter, in dem Mädchen und Jungen generell mit diesem Sport beginnen und ihn ernsthaft betreiben?
Ich würde tatsächlich sagen, dass ich ziemlich spät angefangen habe. Wenn man den Springsport auf einem höheren Niveau betrachtet, wie beispielsweise Europameisterschaften der Junioren oder Nationenpreise in den darunterliegenden Altersklassen, sollte man schon früher anfangen. Ich glaube, dass es ab etwa 14 Jahren möglich ist, im internationalen Sport Fuß zu fassen. Je früher man anfängt, desto besser. Für mich war es tatsächlich schon recht spät. Ich habe damals die Intensität noch nicht erkannt, wie ich es heute tue.
2. Die Rollen von Sponsoren und Netzwerken im Springsport
R: Wie wichtig sind Sponsoren und Netzwerke, um in diesen Sport einzusteigen? Kannst du uns etwas über deinen Werdegang erzählen?
Sponsoren sind sehr wichtig, da sie finanzielle Unterstützung bieten. Es gibt verschiedene Arten von Sponsoring. Einige sponsern bestimmte Produkte, andere stellen ein Budget zur Verfügung. Ich habe das Glück, dass meine Eltern mich durch ihre Firma sponsern. Zusätzlich ist ein effektives Management hinter den Kulissen von großer Bedeutung.
R: Wie wichtig sind Werbungen bei Turnieren, um das Ganze zu finanzieren?
Werbungen sind sehr wichtig, da sie das Sponsoring unterstützen. Ein Sponsor kann beispielsweise Werbehindernisse oder Banner aufstellen. Sie können auch bestimmen, wo Werbesprünge platziert werden oder in welche Richtung sie zeigen. Das Sponsoring ist ihre Rückmeldung, die sie dafür erhalten, dass sie auf dem Turnier präsent sind. Wenn ein Sprecher den Sponsor bei einem bestimmten Sprung oder Wettbewerb erwähnt, merken die Zuhörer das in der Regel nicht. Daher schauen sie auf die Plakate und Hindernisse. Deshalb sind Werbungen meiner Meinung nach sehr wichtig.
R: Welchen Einfluss haben Werbehindernisse auf die Motivation von Pferd und Reiter?
Das ist schwierig zu sagen, da es von Pferd zu Pferd unterschiedlich ist. Es gibt Pferde, die sehr aufmerksam auf Hindernisse reagieren und sie mögen. Sie sind stolz darauf und geben ihr Bestes, um über sie zu springen. Andere Pferde hingegen sind eher ängstlich und unsicher. Sie reagieren negativ auf Hindernisse oder sind abgelenkt. Es kommt wirklich auf das Individuum an. Als Reiter muss man die Bedürfnisse und Reaktionen des Pferdes verstehen und darauf reagieren.
3. Schwierigkeiten und Ablenkungen beim Turnier
R: Aber was sind sonst andere Faktoren, wie du sagen würdest, die den Schwierigkeitsgrad oder die Motivation beim Turnier beeinflussen? Für dich persönlich?
Jennifer Jaritz: Definitiv das Wetter. Viele Pferde mögen es überhaupt nicht, wenn es zum Beispiel regnet oder der Wind stark weht. Je größer die Hindernisse sind, desto anfälliger sind sie dafür, dass sie anfangen zu wackeln, wenn der Wind hineinfährt oder wenn es stark regnet und die Hindernisse voller Dreck sind. Ein weiterer entscheidender Faktor für mich ist, wie viel los ist auf einem Turnier, wie viele Starterplätze zum Beispiel vorhanden sind.
R: Wie ist das Publikum? Beeinflusst dich das?
Das Publikum beeinflusst mich selten, muss ich sagen. Bei großen Veranstaltungen in der Halle spürt man einfach den Unterschied in der Atmosphäre. Natürlich ist es zehnmal schöner, wenn man vor einem großen Publikum reiten darf oder kann, im Vergleich zu nur 100 Leuten. Und was ich auch finde, die Pferde sind auch ganz anders. Sie merken das. Haben sie wenig Publikum oder haben sie mehr Publikum?
R: Also eher Show oder Nervosität?
Genau. Einige Pferde pushen sich, lieben es regelrecht, wenn sie merken, dass ein großes Publikum da ist, eine tolle Atmosphäre, sie geben 100 Prozent, weil sie einfach in diesem Feeling drin sind. Und andere werden dadurch nervöser, wie du sagst. Es hängt wirklich von der Persönlichkeit, dem Alter des Pferdes ab.
R: Welche sind typische Ablenkungsfaktoren, die du erlebt hast, die dich oder dein Pferd ablenken können?
Manchmal sind es ungewollte Ablenkungen, zum Beispiel durch das Parcours-Team, aber unbeabsichtigt. Sie stehen oft einfach ungünstig. Vor allem für meine jungen Pferde ist das sehr schwierig, da sie es nicht gewohnt sind. Bei den letzten Turnieren hatten wir Probleme, wenn die Sonne tief stand und große Schatten geworfen hat, so dass viele Pferde zögern, in diese Schatten hineinzugehen.
R: Wie bereitest du dein Pferd auf sowas vor?
Ja, das ist immer eine Herausforderung, finde ich. Zu Hause haben wir nicht solche Möglichkeiten. Was ich mache, wenn ich in den Parcours gehe, ist einmal zu dem Hindernis zu gehen, bei dem ich denke, dass es schwierig sein könnte, und zu zeigen, dass der Schatten nichts ausmacht. Meistens ist es dann auch kein Problem.
R: Welche Hindernisse sind dir bis jetzt im Gedächtnis geblieben?
Ein Hindernis, das mir gut gefallen hat, ist eine Tulpe. Es hat kräftige Farben wie Pink, Grün und Weiß. Das ist mir im Gedächtnis geblieben. Es gibt auch ein Turnier mit Hindernissen in Form von Wölfen. Das ist mir eher negativ im Gedächtnis geblieben, weil viele Pferde es nicht mögen. Im Allgemeinen bleiben mir Hindernisse mit knalligen Farben besser in Erinnerung.
R: Ist es bei Jugendturnieren üblich, dass Sponsoren ihre eigenen Hindernisse präsentieren?
Wir waren auch bei einigen Jugend- und Nachwuchsturnieren, sogar bei kleineren Turnieren. Es gibt schon spezielle Sponsorenhindernisse, aber eher von kleineren Marken, nicht so pompösen großen Marken. Aber sie sind definitiv schon präsent.
4.Trends und zukünftige Entwicklungen
R: Denkst du, dass Sponsorenhindernisse die Entwicklung des Springsports fördern können?
Ja, definitiv. Die Hindernisse werden dem Veranstalter zur Verfügung gestellt, soweit ich weiß. Es ist auch gut für den Veranstalter, nicht nur Werbung auf Plakaten zu haben, sondern auch ein Sponsorenhindernis auf dem Platz, das den Reitern noch mehr bewusst wird.
R: Was denkst du, was Unternehmen und Sponsoren noch tun können, um den Springsport auf lokaler und später auch auf nationaler Ebene weiter zu fördern?
Es ist ein schwieriges Thema. Es gibt heutzutage leider sehr wenige nationale kleine Turniere. Bei uns ist das wirklich stark zurückgegangen, da die Veranstalter sich das nicht mehr leisten können. Finanzielle Unterstützung ist meiner Meinung nach das A und O, aber viele Veranstalter scheitern an der Finanzierung eines Turniers, vor allem bei kleineren Veranstaltungen.
R: Glaubst du, der Trend wird dahin gehen, dass die Hindernisse immer ausgefallener werden und immer neue Ideen entstehen? Oder bleiben sie in einer bestimmten Linie?
Ich glaube schon, dass teilweise mehr ausgefallene und extravagante Hindernisse entstehen werden, die mit der Zeit gehen. Die Menschen werden sie mehr posten und sie weiterhin fördern.
R: Gibt es noch etwas, das du sagen möchtest?
Ich möchte nur sagen, dass ich Sponsorenhindernisse wirklich befürworte. Ich finde sie großartig. Es sollte noch viel mehr davon geben, um die Marke des Sponsors auf dem Turnier noch besser zu repräsentieren. Vielleicht nicht nur ein Hindernis, sondern zwei oder drei Hindernisse, die von beiden Seiten fotografiert werden können. Zum Beispiel ein Steilsprung und ein Oxer, die beide Seiten des Hindernisses zeigen. Ein Turnier kann nur überleben, wenn es Sponsoren hat. Deshalb finde ich es eine gute Sache, sie auf diese Weise zu integrieren.
Source: Jennifer Jaritz
Fazit:
Abschließend lässt sich sagen, dass Sponsorenhindernisse im Springsport eine bedeutende Rolle spielen. Sie bieten finanzielle Unterstützung, fördern die Marke des Sponsors und tragen zur Aufregung und Vielfalt des Sports bei.
Jennifer hat auch ganz deutlich gemacht, dass die Beziehung zwischen Pferd und Reiter sowie die Fähigkeit, sich auf den Parcours zu konzentrieren entscheidend sind, um erfolgreiche zu sein. Durch die geschickte Integration von Werbung und Sponsorenhindernissen kann der Springsport weiterhin florieren und sich weiterentwickeln.
And dieser Stelle möchten wir auch noch einmal recht herzlich danke an Jennifer Jaritz sagen, die sich extra für uns Zeit genommen hat und wünschen Ihr noch weiterhin viel Erfolg im Springsport und vor allem auch viel Spaß dabei.
Es würde uns sehr freuen wenn Ihr Jennifer auch einen Follow oder Like dalässt, denn Sie hat das ganze Interview erst ermöglicht! Das ganze könnt ihr hier machen - Jennifer's Instagram.
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